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Der Hope Diamant – ein sagenumwobener blauer Diamant mit faszinierenden optischen Effekten

Der Hope Diamant und seine geheimnisvolle Phosphoreszenz

Was den Hope Diamant charakterisiert, ist neben seiner beeindruckenden Größe von 45,52 Karat (9,1 g) seine tief dunkelblaue Farbe, die unter anderem als stahlblau oder graublau bezeichnet wurde. In Glühlicht erscheint der Hope Diamant sogar schwarzblau. Die Färbung kommt durch Einlagerungen von Atomen des Elements Bor im Kristallgitter zustande.
Was den Diamanten besonders kennzeichnet, ist das ausgesprochen intensive, rotfarbene Glühen, das der Stein ausstrahlt, nachdem er kurzwelligem ultraviolettem Licht ausgesetzt wurde. Der Fachbegriff für dieses Nachleuchten – den „glow-in-the-dark“ Effekt – ist Phosphoreszenz; typisch für dieses Phänomen ist es, dass der Hope Diamant noch einige Zeit nachleuchtet, wenn er bereits keiner Strahlung mehr ausgesetzt wird. Der Name Phosphoreszenz rührt daher, dass dieses optische Phänomen erstmals bei dem Element Phosphor festgestellt wurde.
Das rote Glühen vom Hope Diamant ist ein Indikator für die Echtheit des Edelsteins – Ursache dafür ist eine Mischung aus Bor und Stickstoff in der Kristallstruktur, die bei künstlich hergestellten blauen Diamanten fehlt.

Hope Diamant

Der Hope Diamant im National Museum of Natural History in Washington D.C.*

Der sagenumwobene Hope Diamant

Um den Hope Diamant ranken sich zahlreiche Legenden und ihm wird nachgesagt, er bringe seinen Besitzern oder den Leuten, die ihn als Schmuckstück tragen, Unheil und Verderben.
Zum Ursprung dieses Fluchs, der auf dem Hope Diamant lasten soll, gibt es eine eigene Geschichte: er soll aus dem Auge einer Statue der indischen Gottheit Sita gestohlen worden sein und somit den Zorn der Götter auf sich geladen haben. Ende des 19. und Anfang des 20. Jahrhunderts erschienen mehrere Zeitungsartikel zum Thema des verfluchten Hope Diamanten – u.a. in der New York Times und der Washington Post. In ihnen wurde genau über das tragische Schicksal seiner verschiedenen Besitzer berichtet. An stichhaltigen Beweisen für die negative Ausstrahlung vom Hope Diamant mangelt es allerdings.

Der Hope Diamant in seiner heutigen Form

Man geht heute davon aus, dass der Hope Diamant im 17. Jahrhundert in einer Mine in dem indischen Bundesstaat Andhra Pradesh gefunden wurde. Von Jean-Baptiste Tavernier wurde der Hope Diamant in ungeschliffener, dreieckiger Form nach Paris gebracht und an König Ludwig den XIV. verkauft.
Im Jahr 1678 wurde der Hope Diamant von einem ca. 115 Karat schweren Edelstein zu einem 67 karätigen geschliffen und er erhielt den Namen French Blue. König Ludwig der XIV. trug ihn während feierlichen Zeremonien. Man geht davon aus, dass der Hope Diamant Ende des 18. Jahrhunderts aus dem Besitz der französischen Könige gestohlen, umgeschliffen und nach London geschmuggelt wurde.
Heute befindet sich der Hope Diamant im Smithsonian Museum. Er ist im Kissenschliff geformt und wiegt 45,52 Karat. 2010 wurde er in einem neu kreierten „Embracing Hope“ genannten Collier gezeigt.

 

*Foto von David Bjorgen